David Lagercrantz: Der Sündenfall von Wilmslow

Roman

München ; Piper ; 2016 ; 464 Seiten; ISBN: 978-3-492-05650-2

 

In dem Buch „Der Sündenfall von Wilmslow“ hat David Lagercrantz das Leben des Mathematikers Alan Turing zu einem Kriminalroman verarbeitet. Dabei beleuchtet Lagercrantz die historischen Fakten aus der Sicht des jungen Ermittlers Leonard Corell.

 

Die Geschichte beginnt mit dem Tode Turings, den Leonard Corell untersuchen soll. Alles deutet auf Selbstmord hin, doch als seine Vorgesetzten den Fall schnell zu den Akten legen möchten, beginnt Corell sich zu fragen, was den erfolgreichen Mathematiker in den Selbstmord trieb. Stück für Stück setzt Corell das Puzzle um Alan Turing und dessen Rolle im 2. Weltkrieg zusammen.

 

Dieses Puzzlespiel hat leider seine Längen. Wenn man mit der Geschichte Alan Turings einigermaßen vertraut ist, seine Beiträge zu Entwicklung des Computers kennt und auch schon mal etwas von der Rolle der Kryptographie im 2. Weltkrieg gehört hat, kennt man auch die Antwort auf die meisten Rätsel, die der gute Corell im Laufe des Buches zu lüften hat. Auch Corell bleibt als Figur eher blass und kämpft mehr mit Selbstzweifeln, als seinen eigentlichen Widersachern. Einzig die Art, wie die britische Regierung mit einem bedeutenden Mann, wie Turing umging, mag da noch erschüttern.

 

Fazit: Mich vermochte das Buch leider nicht zu fesseln. Für Krimifans hat es zu wenig Spannung und für Geschichtsfans zu wenig historische Fakten.

Katrin Scharf

2 Sterne
2 von 5

© 2016 Katrin Scharf, Harald Kloth