S. K. Tremayne: Eisige Schwestern

Psychothriller

München ; Knaur ; 2015 ; 395 Seiten ; ISBN 978-3-426-51635-5

 

In dem Psychothriller "Eisige Schwestern" des englischen Autors S. K. Tremayne kämpft die Familie Moorcroft auch ein Jahr nach dem Unfalltod der Zwillingstochter Lydia noch mit ihrem Schicksalsschlag. Besonders die Mutter Sarah Moorcroft ist psychisch stark mitgenommen. Als sie dann von Angus Großmutter eine einsame schottische Privatinsel erben, nutzen sie die Chance um London und den Erinnerungen zu entfliehen. Aber es treten nicht nur große Probleme mit dem verfallenen Anwesen auf, aber auch ihre noch verbliebene Tochter Kirstie verhält sich immer seltsamer. Sie gibt vor, dass sie Lydia sei und die Eltern den falschen Zwilling beerdigt hätten. Ihre Mutter wirft dies völlig aus der Bahn.  Sie zweifelt ständig an der Identität ihrer Zwillingstochter und verliert auch das Vertrauen in ihren Ehemann. Die Ereignisse überschlagen sich zunehmend und gipfeln in einer Sturmnacht, in der Sarah und ihre Tochter alleine auf der Insel sind.

 

Der Thriller ist meist aus der Ich-Perspektive der Mutter geschrieben, wechselt aber immer wieder zu einem personalen Erzähler, der die Sicht des Vaters beschreibt. Der Autor schafft eine düstere Stimmung und lässt den Leser lange im Unklaren, welcher Zwilling verunglückt ist und was in der Unfallnacht tatsächlich geschah. Leider gleitet der Autor dabei ins Übersinnliche ab und macht fast eine Geistergeschichte aus dem Buch. Auch die Auflösung und das Ende wirken sehr konstruiert. 

 

Das Cover des Buches ist sehr passend gewählt: Die beiden Zwillingsmädchen, die sich an den Händen halten und auf einen Leuchtturm blicken. Dabei ist eines der Mädchen nur schemenhaft erkennen und die düstere Atmosphäre wird durch die schwarz-weiß gehaltene Landschaft versinnbildlicht.

Fazit: Ein spannendes Buch mit einer interessanten Story, die stark anfängt, aber dann doch einige Schwächen offenbart und mit einer unglaubwürdigen Auflösung endet. Der Autor erweckt hohe Erwartungen, die zum Schluss hin enttäuscht werden.

 

Katrin Scharf

3 Sterne
3 von 5

© 2016 Katrin Scharf, Harald Kloth